Teilauszug  aus Bericht z.H. BfE

3 kW-Solarwechselrichter für den Netzverbund
Prof. Valentin Crastan, Dr. Ing,  Biel, Januar 1990

Das  Umfeld

Der grosse Energieverbrauch der Industrieländer, insbesondere die Verbrennung fossiler Brennstoffe, ist eine der Hauptursachen für die prekäre Lage unserer Umwelt. Die Zunahme der Weltbev
ölkerung und der berechtigte Anspruch der wirtschaftlich noch unterentwickelten Völker auf eine Verbesserung ihrer materiellen Lebensbedingungen, als Voraussetzung für ein menschenwürdiges Dasein, werden den weltweiten Energiebedarf weiter erhöhen und die globale Situation verschärfen. Vor allem die Industrienationen, welche die Hauptverantwortung für die heutige Lage tragen, müssen nach Auswegen suchen:
  • Die Energie, in erster Linie diejenige aus fossilen Energieträgern, muss effizienter eingesetzt werden. In den westlichen Industrieländern ist dies eine Frage der Einsicht und der politischen Durchsetzung. In den östlichen Industrieländern und in den Entwicklungsländern dürfte die Grenze beim Kapitalbedarf liegen,.
  • Die Verbesserung  der technischen Effizienz allein wird indes kaum genügen, die weltweite Zunahme des Energiebedarfs wettzumachen. Man wird nicht umhin können, umweltschädigende Energieträger nach dem Verursacherprinzip progressiv zu verteuern, um den Spareffekt zu verstärken und die Innovationseffizienz im Energiebereich mit marktwirtschaftlichen Mitteln zu verbessern. Das CO2 -Problem könnte durch eine verursacheradequate international wirksame CO2 -Abgabe bzw. -Bonus entschärft werden. Wird die Steuerlast insgesamt konstant gehalten, gibt es keinen Grund, eine Dämpfung der Wirtschaftstätigkeit zu befürchten. Nur die erwünschten ökologisch notwendigen Strukturverschiebungen würden eintreten.
  • Auch die Kernenergie, die kaum Kosten- wohl aber Akzeptanzprobleme kennt, wird in einer Übergangsphase, im Interesse der Umwelt, einen angemessenen Beitrag leisten müssen.
  • Die Solarenergie wird einen in Zukunft immer wichtiger werdenden Anteil decken müssen. Entsprechende Anstrengungen, die technologischen Voraussetzungen dafür zu schaffen sind in allen führenden Industrienationen zu erkennen. Die Photovoltaik insbesondere, gehört zu den entwicklungsfähigen Energietechniken.

Der Solarwechselrichter

Die photovoltaisch erzeugte Energie hat das Handicap, eine unsichere, von den wetterlaunen abhängige Produktion zu sein, mit Schwerpunkt im Sommer. Es ist bisher nicht gelungen eine wirtschaftliche Speichertechnik zu entwickeln, die diesen Nachteil beheben könnte. Die Direkteinspeisung ins Netz bleibt somit die billigste Speichermethode. Das Netz, bzw. dessen Wasserspeicher, übernehmen die Speicherfunktion, die entsprechend wirtschaftlich zu vergüten ist. Die schweizerischen Elektrizitätswerke fördern durch  grosszügige Übernahmetarife diese Technik.

Solarwechselrichter bilden das Koppelelement zwischen Solarzellenanlage und Netz. Sie müssen möglichst billig sein, einen hohen Wirkungsgrad haben und einige spezielle Eigenschaften aufweisen gegenüber konventionellen Wechselrichtern, die durchaus eine Sonderanfertigung rechtfertigen. Ein kleiner Bedarf an netzgekoppelten Anlagen besteht, zumindest in der Schweiz, schon heute für Leistungen von einigen kW. Die Komponenten solcher Anlagen stammten bisher vorwiegend aus den USA.